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   Abandoned Places: A   Time for Heroes Review

(Diese Review gibt es auch als eine von mir gesprochene Rezension auf Youtube, siehe unten)

Verlassene Orte in Stein gemeißelt: Der Startbildschirm von Abandoned Places: A Time for Heroes

Abandoned Places: A Time for Heroes wurde 1992 von dem ungarischem Softwarestudio Artgame entwickelt und vom englischen Publisher International Computer Entertainment Ltd. veröffentlicht.

Weise Worte stehen geschrieben: Der alte Mann brieft uns im Intro

Das Abenteuer beginnt mit der Erweckung von 12 Helden, welche sich vor Jahrhunderten nach der Verbannung des bösen Erzmagiers Bronagh selbst versteinert haben, um wieder erweckt zu werden, falls Bronagh je zurückkehren würde. Als nach 900 Jahren tatsächlich der Erzmagier aus seiner Verbannung zurückkehrt, begeben sich die Boten des Konzils des Landes Kalynthia zum Tempel von Heaven’s Light, um die Helden zu erwecken.

Schönen Gruß von Bronagh: Unsere Party prügelt sich durch ein Verlies

Abandoned Places verwendet ein zu 90° drehbares Bewegungsschema, welches so auch schon bei Titeln wie Dungeon Master und Eye of the Beholder Verwendung fand. Bewegt, gekämpft und gerätselt wird in Echtzeit, wobei im Kampf die jeweiligen Waffen in den Händen der Helden zum Angriff angeklickt werden müssen, allerding können nur die beiden Kämpfer frontal angreifen. Das Spiel bietet allerdings auch die Möglichkeit, nach Hinten oder zu den Seiten angreifen zu können. Dazu genügt ein Klick auf das Diamantähnliche Symbol unter dem Charakterfenster, um den Charakter ab sofort in die gewählte Richtung angreifen oder auch zaubern lassen zu können.  So kann der Magier seinen Feuerball auch auf die Gegner seitlich der Party abfeuern, falls die Helden mal in die Zange genommen werden.

Knappe Sache auf der Weltkarte: Hoffentlich kommt kein Gegenverkehr auf der Brücke

Die Umgebung in den Verliesen lässt sich wie bei den bekannten Vorbildern mit der Maus manipulieren: So klickt man als Mausbediener erst auf den eben vom Gegner fallengelassenen Schlüssel, um ihn dann erst in das Inventar zu legen, um ihn dann später bei der richtigen Tür oder Truhe wieder herauszunehmen und zu verwenden. Dabei hat jeder Charakter sein eigenes Inventar. Knöpfe, geheime Schalter und an Wänden hinterlassene Botschaften lassen sich mit diesem System so auch verwenden. Ausrüstungsgegenstände lassen sich direkt an der passenden Stelle anziehen, das Spiel benutz ein halbes Paper Doll System, wobei nur die Rüstung direkt angezogen wird und der Rest der Ausstattung auf die jeweiligen Felder in der Nähe des entsprechenden Platzes gezogen und ausgerüstet werden. Die Party muss auch Nahrung zu sich nehmen, wenn sie nicht regelmäßig schaden erleiden will, allerdings regenerieren sich die Helden auch ohne Nahrung von selbst, so dass der verursachte Schaden durch Hunger nicht allzu stark ausfällt.

Another ones bites the dust: Wenn Helden scheitern...

Wenn es die Party aus dem muffigen Starter Dungeon geschafft hat, erwartet sie eine frei erkundbare Welt, wo sie sich zu Fuß, mit Pferden, per Schiff und später sogar per Ballon zwischen allerlei Städten und Verliesen bewegen kann. Unterwegs kann es allerdings jeder Zeit zu einem Hinterhalt durch die Handlanger von Bronagh kommen. Falls die Party zum Kämpfen gezwungen wird, schaltet das Spiel wieder in das gleiche 3D-Fenster um, welches auch zum Verlies erkunden verwendet wird. Die Umgebung, in der die Party zum Anfang des Hinterhalts bereiste, wird grob in die 3D-Umgebung transferiert, es gilt nun, die angreifenden Widersacher zu besiegen. Dabei werden passend zur Umgebung die Feinde auf die Party gehetzt: So greifen am Tag in der Nähe von Gewässern große Insekten die Party an, während in der Nacht Riesenfledermäuse der Party nach dem Leben trachten. 

Mittelalterliches Sightseeing: Unsere Party besucht eine Stadt

Wie gerade kurz erwähnt, gibt es auch ein Tages- und Nachtsystem im Spiel. Dieses hat auch tatsächlich eine Auswirkung: Die Geschäfte in Städten sind nachts geschlossen, die Party muss, müde vom Reisen, nachts kampieren und andere Gegner lauern der Gruppe in den Nachstunden auf.

Abandoned Places verwendet ein klassisches, auf Erfahrungspunkten basierendes Charaktersystem, wobei wie bei vielen Vertretern des Genres eine bestimmte Menge an Erfahrungspunkten benötigt werden, um ein weiters Level aufsteigen zu können. Die Charakterwerte können beim Stufenaufstieg aber nicht selbst bestimmt werden, alle Stufenaufstiege inkl. neuer Zauber erhält der Promovierte automatisch.

Hier brennen die Fackeln auch gerne bei Sonnenschein: Die Party wird im Tempel illuminiert

Mein Fazit:

Abandoned Places ist ein unterhaltsamer Vertreter der klassischen Dungeoncrawler. Die frei zugängliche Oberwelt mit ihren lebhaften Animationen lädt zum Erkunden ein und die zahlreichen Städte und Verliese vermitteln eine glaubhafte Fantasy Welt. Empfehlenswert für Kerkerkriecher, die auch mal gerne frische Luft schnappen möchten. 

Turm schrott aber Hauptsache das Tor ist rostfrei: Zu Besuch bei einem abgebrannten Zauberer
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© Mathias Haaf