Golden Boxes
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Von Anfang des neuen Jahrtausends bis heute

Morrowind

2002 erschien mit Neverwinter Nights (1991 erschien bereits bei SSI ein Spiel namens Neverwinter Nights, welches auf die Goldbox Engine basierte und eines der ersten Online-Computerrollenspiele war) die nächste Evolutionstufe im Computerrollenspielbereich. Neverwinter Nights bot das erste Mal die Möglichkeit, via des Aurora-Toolkits eigene Abenteuer zu entwickeln und diese sogar Online im Multiplayer mit anderen Spielern zu spielen.

 

Einen ähnlichen Schritt ging das ebenfalls 2002 erschienene Morrowind, welches den dritten Teil der Elder Scrolls Reihe von Bethesda darstellte. Anders als in Neverwinter Nights konnte man mithilfe des mitgelieferten Construction Sets die Spielwelt nach seinem Wünschen umgestalten. Man konnte mithilfe eines 3D Bearbeitungsprogrammes mit neuen Skin versehene Waffen, Rüstungen und Gegenstände ins Spiel bringen, es war damit sogar möglich, ein ganz eigenes Spiel, natürlich unter Verwendung des Game Engines zu erstellen. Diese als Plug In bezeichneten Spielmodifikationen können von allen angebotenen Spielern und Webseiten heruntergeladen und ins eigene Spiel integriert werden. Allerdings gibt es bei Morrowind keine Multiplayer Möglichkeit, alle Plug Ins und Abenteuer können demnach nur solo gespielt werden. Außerdem war Morrowind zu seiner Zeit ein Grafisch sehr beeindruckendes Spiel, welche ganze Seenlandschaften inklusive spiegelnden Wasser oder einen Vulkan sehr realitätsnah darstellen konnte.

 

Mit den voranschreiten der Technik war es dann auch bald möglich, komplexe Geschichten mit Sprachausgabe zu entwickeln, welche von der schauspielerischen Leistung sogar einem Theaterstück ähnelte. Das erste Spiel dieser Art war das ebenfalls von Bioware entwickelte Star Wars: Knights of the old Republik, welches 2003 erschien. Die Darstellung der Geschichte mithilfe der an Schauspieler erinnernden Charaktere im Spiel und das konsequente weiterführen der Lebendigkeit der Charakter wie schon 1998 mit Baldurs Gate begonnen, sollten die Weichen für alle modernen Rollenspiele stellen.

 

Der nächste Schritt in der Evolution der Rollenspiele machte dann The Witcher 2007. Das Spiel führte das erste Mal ein Konsequenz System in die Rollenspielwelt ein. An Kernstellen der Geschichte musste sich der Protagonist für eine Seite entscheiden, die andere Seite wurde dann zum Feind, den es ab sofort zu bekämpfen galt. Dies hatte spürbare Konsequenzen in der fortlaufenden Geschichte, die vom Spieler getroffenen Entscheidungen waren teilweise sehr einschneidend. So musste man zum Beispiel irgendwann die Seite des Ordens, welcher die Macht der Menschen über die Anderlinge darstellte oder die der Scoia`Tael (der „Eichhörnchen“ in der Elfensprache), die ein Bündnis aus Zwergen und Elfen darstellen, wählen, um in der Geschichte voranzukommen. Außerdem war es das erste Rollenspiel, welches ein „erwachsenes“ Szenario darstellte, in der die Fantasywelt halt nicht so blumig und bunt dargestellt wurde. In diesem Szenario gab es Rassismus, Sexualität, Drogenkonsum und Pogrome, kein Wunder, das es das erste Rollenspiel ab 18 wurde.

 

Weiterhin hat sich eine kleine aber feine Independent (also von großen Softwarefirmen wie Electronic Arts unabhängigen Spiele Firmen) Szene entwickelt, die mit Spielen der Exile oder der Eschalon Reihe aktiv die Computerrollenspiele weiterentwickelt und den angeblichen Untergang des PC als Spieleplattform zugunsten der Konsolen oder neuerdings der Smartphones entgegenzutreten.

 

Heute beherrschen zusammenfassend gesagt die theatralischen und auf Spielerentscheidungen beruhenden Rollenspiele den Markt, das Computerrollenspiel ist wieder so beliebt wie zum Anfang und die Zukunft sieht aufgrund hoher Verkaufszahlen von Mass Effect 3 oder Skyrim sehr rosig aus. Nicht zu vergessen sind da natürlich die MMORPG, die mit World of Warcraft ein Millionenpublikum weltweit unterhält. Die soziale Komponente und das Belohnungsystem in den MMORPG machen den hohen Reiz dieser Spielart der Computerrollenspiele aus.



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25.01.2024

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© Mathias Haaf